Levada da Ribeira da Janela

Levada da Ribeira da Janela – Tag 3

Die größte Herausforderung hatte heute die Kupplung meines Mietwagens zu bestehen. Da ich blind Google-Navigation vertraut habe, anstatt einmal selber auf die Karte zu schauen, schubste mich Maps über den sehr steilen, sehr engen und sehr 180°-kurvigen Camino und eben nicht über die breite Dorfstraße. Wäre mir jemand entgegengekommen oder hätte ich anhalten müssen, ich wäre nie wieder in Schwung gekommen. Auch so war die Kupplung schon kurz vorm Glühen…

Aber sonst war es schön. Der Weg heute führte mich entlang der Levada da Ribeira da Janela, einem Wasserkanal, der sich tief aus dem Berg im Nordwesten, hoch über Porto Moniz schraubt. Der Pfad, der auf ganzer Länge dem Kanal folgt, ist praktisch komplett eben. Der erste Teil gleicht eher einem Spaziergang durch den Kurpark Bad Salzuflens, danach folgt eine weite Strecke durch einen lichten Wald aus Baumheide, Lorbeer und Eukalyptus – warm und sonnig an den Flanken der tiefen Einschnitte, kühl und nass tief drinnen. Neben luftigen Passagen quert man dann immer wieder mit Moss und Farn bewachsenen Felswände, über die das Wasser herabtropft. Es gibt nur wenige weite Ausblicke, aber nach dem ersten Kilometer hört man nur noch Vögel, Wald, Wasser und hier und da eine panische Eidechse, es reicht nach Wald und Moos.

Ein kleines Highlight sind dann zwei dunkle Wassertunnel (ja, ich habe es gemerkt…). Der erste Tunnel ist ca. 300m lang und so gerade, dass man den Ausgang sieht, der Zweite deutlich kürzer, aber gekrümmt. Eine Taschen- oder Kopflampe ist da wirklich hilfreich. Kopfeinziehen auch. Dann ist das Queren der Tunnel kein Problem.

Am Wendepunkt des Weges habe ich an einem kleinen Wasserhäuschen Rast gemacht. Das war dann solange chillig, bis ich meine Kekse ausgepackt habe und eine Bande krawalliger Finken das bemerkte. Erst saßen die nur neben mir, dann auf meinen Schuhen, der Kamera und meinen Knien. Am Ende bin ich dann weich geworden und habe geteilt.

Video (Youtube): Finken füttern

Insgesamt ein wirklich schöner, ruhiger Weg.

Das Orwellsche Armband sagt dazu:
14,7Km
17950 Schritte
03:01h
6 Stockwerke

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